Die Rehkitzrettung ist eine „Herzenssache“ für den Landtagsabgeordneten Udo Stein
Vor knapp zwei Jahren reichte der Landtagsabgeordnete Udo Stein (Wahlkreis Schwäbisch Hall), in seiner Funktion als jagdpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion einen Antrag ein, welcher dafür sorgen sollte, dass Jägern ein sog. „Hegegeld“gezahlt wird. Besagtes Hegegeld ist im Landeshaushalt eingestellt, sprich vorhanden, jedoch ist als Summe eine Null angegeben. Somit existiert de facto kein Hegegeld. Udo Stein wollte dies ändern. Mittels einer Summe X sollte es Jägern ermöglicht werden Drohnen, ausgestattet mit Wärmebildkameras, anzuschaffen, um bei der jährlichen sog. „Ersten Mahd“ junge Rehkitze im hohen Gras besser finden und sie so vor den Mähwerken retten zu können. Die Methode mittels Drohnen junge Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren hat sich als am Effektivsten herausgestellt, auch wenn sie durchaus kostspielig ist.
Leider wurde der AfD-Antrag von den restlichen Parteien abgelehnt. Als Begründung wurde u.a. genannt, dass sich die bisherigen Methoden, z.B. mit Hunden, auch bewährt hätten. Folgt man dieser Argumentation, dann hätte es auch niemals das Automobil geben dürfen, denn das Fahren mit der Kutsche hatte sich zum damaligen Zeitpunkt auch mehr als bewährt. Es wurden lediglich Gelder für ein „Pilotprojekt“ in Höhe von 100.00€ bereitgestellt. Diese 100.000€ wurden leider bis zum heutigen Tag vom Landesjagdverband nicht abgerufen.
Udo Stein wünscht sich daher von der übrigen Jägerschaft etwas mehr Unterstützung, den Hegegedanke breiter in die Öffentlichkeit zu tragen, um somit das Ansehen der Jägerschaft in der Bevölkerung zu steigern. So könnte beispielsweise unter Mithilfe der örtlichen Hegeringen ein gezieltes Absuchen der Grünflächen besser koordiniert und angegangen werden. Auch eine Bezuschussung des Einsatzes von Drohnen mit Wärmebildkameras wäre für Udo Stein bereits ein kleiner Teilerfolg. Leider lässt auch diese „Kompromisslösung“ bisher auf sich warten.
Udo Stein und seine Mitstreiter, darunter auch sein Abgeordnetenkollege Dr. Rainer Balzer, wollten dieses unbefriedigende Ergebnis jedoch nicht so einfach hinnehmen. Daher kam die Idee auf einen Rehkitzrettungsverein zu gründen und mittels Spendengelder Drohnen mit Wärmebildkameras anzuschaffen. Im Jahr 2019 wurde der Verein ins Leben gerufen, welcher sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. Seither können Landwirte, welche ihre Wiese mähen wollen, den Rehkitzrettungsverein kontaktieren und dessen Mitglieder durchsuchen nach erfolgreicher Kontaktaufnahme die Wiese kostenlos nach Rehkitzen ab.
Auch im Jahr 2020 war der Rehkitzrettungsverein „Mit Drohne & Herz“ bereits wieder aktiv und konnte einige Rehkitze aus dem hohen Gras entfernen, bevor die Mähmaschinen loslegten.
Ideengeber Udo Stein äußert sich hierzu wie folgt:
„Es war und ist mir eine ganz besondere Herzensangelegenheit, diese jungen Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Ich bedauere es sehr, dass die Landesregierung meinem Antrag nicht gefolgt ist und hier scheinbar keine Notwendigkeit sieht. Gerade von den Grünen, welche sich das Thema Tierschutz stets auf die Fahnen schreiben, bin ich doch sehr enttäuscht. Ich vermute dahinter wiedermal eine parteipolitische Entscheidung, welche sich nicht an der Sache orientiert. Wenn es neuere wie bessere Methoden gibt die kleinen „Bambis“ vor dem Mähtod zu bewahren, dann sollten diese meiner Meinung nach auch ausgeschöpft und von der Landesregierung entsprechend gefördert werden. Da es hierzu leider bis zum heutigen Tag keinerlei Fortschritte gibt, nehmen wir uns der Sache nun mit unserem Rehkitzrettungsverein „Mit Drohne & Herz“ an. Viele Landwirte nehmen unser Angebot inzwischen dankend an, worauf ich in gewisser Weise auch etwas stolz bin.“